„Die Bewusstseinsänderung einer kleinen Gruppe,
die ein klar definiertes Ziel zu Gunsten anderer Menschen hat,
erreicht deren Bewusstsein
unabhängig von räumlicher Distanz.
Dies wiederum führt zu erfahrbaren Auswirkungen auf andere Menschen.“
(Christa Mulack, Der veruntreute Jesus, S. 258/259)
Das Wochenende steht unter dem Motto "Kunst begegnet Mythos und Legende". Während am ersten Mühlencamp (15. bis 17. Mai) "Kunst begegnet Kriegsdienstverweigerung" thematisiert wurde, wird jetzt am zweiten Mühlencamp die Frage aufgeworfen: "Sind Mythen reine Phantasie oder lehren sie uns auf verschlungenen Pfaden das Mysterium Leben zu begreifen? Können sie uns helfen neue Friedenswege aufzuspüren?"
Zum Mühlencamp und für die Kinderbetreuung bitte anmelden.
ANMELDUNG: Formular hier download
14 Uhr - die Ausstellung ist geöffnet
15 Uhr - zwei Vorträge:
Vortrag und Gesprächgskreis von und mit Birgit Weidmann,
Inhalt:
Ein Blickwechsel wird gewagt, aufbauend auf den bekannten Legenden, die sich um das Jammertal im Einrich ranken. Wie lebten die Menschen einst in diesen Wäldern? Sind Mythen reine Phantasie oder lehren sie uns auf verschlungenen Pfaden das Mysterium Leben zu begreifen? Können sie uns helfen neue Friedenswege aufzuspüren?
Birgit Weidmann ist Mitinitiatorin der Künstlergemeinschaft Neuwagenmühle e.V.
15:30 Uhr:
Vortrag und Ringgespräch mit Johannes Stüttgen
Inhalt:
Es besteht ein eklatanter Widerspruch zwischen dem Streben nach einer gleichberechtigten Demokratie und einer selbstbestimmten Wirtschaftlichkeit auf der einen Seite und dem Streben nach Profitmaximierung und Machtausübung durch gnadenloses Karrierestreben auf der anderen Seite.
Ideologien vergiften den Willen und das Fühlen und vernebeln das Denken. Das Denken aber ist unser Freiheitsorgan mit dem wir überholte Begrifflichkeiten und verwirrte Gefühle klären und durchdringen können. Es liegt wie das Schwert in unseren Händen. Dies wohl zu schärfen lohnt sich immer. Wir sind die Heldinnen und Helden unseres Handelns. Wir schreiben unsere Legenden der Zukunft selbst. Ganz Mensch zu sein fordert uns alle heraus unser Leben dafür einzusetzen die Welt, in der wir leben, in eine menschliche Form zu bringen.
Johannes Stüttgen ist Künstler und Autor. Er ist bekannt für seine Arbeit an der Sozialen Plastik.
Seit seinem Studium und seiner engen Zusammenarbeit mit Joseph Beuys in den frühen 1970er Jahren ist sein Anliegen die Einführung der Direkten Demokratie durch Volksabstimmung.
Zusammen mit Brigitte Krenkers gründete er 1985 den OMNIBUS für Direkte Demokratie gGmbH
Seit einigen Jahren setzt er sich gemeinsam mit Götz W. Werner für die Direkte Demokratie und das Grundrecht auf Einkommen für alle Menschen ein. (download pdf)
Kooperationspartner: LpB, Rheinland Pfalz
Eintritt nach Selbsteinschätzung: 12,-/15,-/18,- Euro, Förderbetrag: 21,- Euro
Abends:
Wir feiern die Sommersonnenwende mit einem großen Feuer. Wasser ist das wichtigstes Element für jede Sommersonnenwendfeier. Der Garten, die Pflanzen, Tiere und Menschen brauchen im Sommer Wasser. Wasser wird gerade im Hochsommer für alles Leben dringend benötigt.
Dieser Tradition entsprechend werden wir ein Sommersonnenwendfeuer am fließenden Gewässer machen.
Da wir Selbstverpflegung haben wird zwar der Grill angemacht, doch das Essen wird "zusammengeschmissen". So möge jeder etwas mitbringen.
Gedanken:
Unsere Mythen und Legenden sind dominiert von Heldengeschichten. Kriegerisches Handeln wird uns bereits über zahlreiche Göttersagen und alte heilige Schriften überliefert. Gab es schon immer Krieg? Ist der Mensch ein unverbesserliches kriegerisches Wesen? Gibt es überhaupt Hoffnung auf einen globalen Weltfrieden?
Und wo steht in diesem Gesellschaftsspiel die Frau? Heldinnengeschichten werden in diesen Legenden selten erzählt. Frauen sind geschichtlich und kulturell entwurzelt. Frauen sind Schmuck, Mitläuferinnen, Ehefrauen, Gebärerinnen und Arbeiterinnen oder sie sind gefährliche, grausame, meist alte und hässliche zauberkundige Wesen, die es zu besiegen gilt. Darüber lassen sich keine Heldengeschichten und Abenteuerepen verfassen. Niemals ist es ein Anliegen der Mütter und auch nicht der bösen Hexen Krieg zu führen, Ländereien und damit Nahrungsquellen zu zerstören oder gewaltsam für den Privatbesitz zu erobern. Ihr Anliegen ist weit mehr den Frieden zu bewahren und Wärme, Nahrung und Geborgenheit für sich selbst und ihren Clan, ihre Familie, ihre Kinder zu erhalten.
Es waren die Frauen, die in alten Zeiten und bei den allermeisten indigenen Völkern in allen Kulturen das spirituelle, kommunikative und heilerische Wissen sowie die materiellen Werte bewahrten. Frauen sind heute geschichtlich und kulturell entwurzelt. Dem entgegen zu wirken tut Not.
Gelage, Ausstellung und Vorschau auf den Sonntag:
Über die tiefe Naturverbundenheit der Menschen in alten, heidnischen Kulturen und bei indigenen Völkern wird in zahlreichen Erzählungen, Sagen und Mythen berichtet. Die Menschen fühlten sich als Teil der Natur und lebten mit ihr im Einklang.
Frauen waren in den alten, matriarchalen Kulturen tief verwurzelt. Wenn wir uns hinein spüren in diese Zeit, fühlen wir unsere Wurzeln.
Gemütliches Lagern auf den Wiesen der Neuwagenmühle am sommerlichen Bach - so wie es die Alten taten.
Eigene Zelte und Verpflegung mitbringen. Getränke sind vorhanden. Bei Bedarf wird eine Kinderbetreuung gestellt.
Preise: 5,- €/pro Person/pro Tag, Kinder frei
ANMELDUNG: Formular hier download
"Der Mensch ist ein Zwitterwesen zwischen Geist und Tier," dachte Rübezahl.
Als Rübezahl zum ersten Mal Menschen auf seinem Land erblickte wurde er zornig. Dann aber entschied er sich diese merkwürdige zweibeinige Spezies zu erforschen ... (Volksmärchen gesammelt von J.A. Musäus, 1829)
Forschend nähern wir uns dem Begriff MENSCH und erproben Neues. Die Ausstellung, insbesondere die entstandenen Porträts und das Denkmal für internationale Desertion und Kriegsdienstverweigerung sind Zeugnisse eines spannenden Prozesses.
... aber hat nicht gedient ... Junge Menschen verweigern den Krieg
Fotodokumentation von jungen Menschen aus Israel, USA, Armenien,Türkei, die den Kriegsdienst verweigern und dafür äußerste Schwierigkeiten wie z.B. lange Haftstrafe und Folter in Kauf nehmen.
Fotos von Timo Voigt Kooperationspartner: Connection e.V.
Slightshow
In der Slightshow werden drei Interviews mit DeserteurInnen gezeigt.
Porträtmalerei
Während des Mühlencamps I "Kunst begegnet Kriegsdienstverweigerung" entstanden fünf Porträts von fünf Kriegsdienstverweigerern aus gola, Eritrea, Süd-Korea, USA und Türkei. Sita Otto malte diese Porträts. Sie werden in der Mühlenrgalerie gezeigt.
Denkmal für internationale Desertion und Kriegsdienstverweigerung
Während des Mühlencamps I entstand dieses Denkmal. Kriegsdienstverweigerer aus Südkorea, Angola, Eritrea (Minenopfer), Türkei (Kurde), USA (Verweigerung des Irakkriegs), der Schweiz und aus Deutschland sowie einige KünstlerInnen und Gäste haben in alten Weinkisten des Weinhandels Bremser aus Katzenelnbogen ihre Motive, Gefühle, Erfahrungen und Hoffnungen gestaltet. Es ist eine tief ergreifende, sehr sehenswerte Arbeit entstanden. Es wird hier präsentiert.
Labyrinth
Film über das Ur-Labyrinth von Li Shalima
Auf einer Waldwiese ist ein ca. 300 m² großes Labyrinth entstanden, das jederzeit begehbar ist.
14 Uhr: Finisage der Ausstellung - Birgit Weidmann steht für Fragen im Gesprächskreis zur Verfügung.
Organisatorisches
zum Camp und für die Kinderbetreuung bitte anmelden
ANMELDUNG: Formular hier download
Im Umkreis von 12 km gibt es diverse Übernachtungsmöglichkeiten in unterschiedlichen Preisklassen, alle nur mit dem Auto erreichbar oder mind. 3/4 Std. Fußweg:
Neuwagenmühle, 56370 Kördorf, Tel.: 06486-6686, info(at)neuwagenmuehle.de , Birgit Weidmann & Kalla Sieger
Wegbeschreibung zur Neuwagenmühle hier
Wir freuen uns schon auf Euch und Sie!
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1. Mai ab 11 Uhr / 1. Mai 14 Uhr / Camp: 15.Mai, 16. Mai und 17. Mai / 21. Mai / 25. Mai / Camp: 19. Juni , 20. Juni und 21. Juni.
Alle Veranstaltungen sind in unserem Veranstaltungskalender zu finden.